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Tierhaltung mit/ohne Tier-Haltung I: Mastschweineställe im Vergleich

Bio-Mastschweine haben Anspruch auf ein Mindestplatzangebot, einen gemütlichen Liegebereich und einen freizugänglichen Auslauf an die frische Luft.

Hausschweine sind sehr reinliche Tiere, neugierig, verspielt und voller Bewegungsdrang. In der biologischen Landwirtschaft wird darauf geachtet, ihren Ansprüchen möglichst gerecht zu werden, was sich in entsprechenden Stallbauvorschriften widerspiegelt: Bio-Mastschweine verfügen über ein Mindestplatzangebot von 1,3 m²/Schwein, einen gut eingestreuten Liegebereich und einen möglichst ständig frei zugänglichen Auslauf ins Freie. Die Stallböden müssen eben und rutschfest sein, Vollspaltenböden sind verboten. In den Bio-Ställen ist für ausreichend Frischluft und Tageslicht gesorgt. Eine gute Betreuung sowie eine stabile Gruppenzusammensetzung kann Stress durch Rangauseinandersetzungen vermeiden und verhindert auch das in der intensiven Tierhaltung häufig auftretende Problem des Kannibalismus (Schwanz- und Ohrenbeißen).
Bei der Gestaltung der Schweinebuchten geht es nicht darum, möglichst große Flächenanzubieten, sondern Liege-, Bewegungs-, Kot- und Fressbereich an das arttypische Verhalten der Schweine anzupassen. Die Liegefläche muss in jedem Fall eingestreut sein. Da Schweine sehr neugierige und aktive Tiere sind, sollte ihnen etwas zur Beschäftigung – verschiedenste Materialien zum Erkunden und Wühlen – geboten werden. Schweine sind entgegen dem verbreiteten Vorurteil auch sehr reinlich und legen eigene Kot- und Harnplätze an. Der im Stall vorgesehene Kotplatz muss vom Liegeplatz so weit entfernt sein, dass der Geruch beim Liegen nicht mehr als störend empfunden wird. Da Schweine kaum Schweißdrüsen haben, werden ihnen auf Bio-Betrieben vermehrt Duschvorrichtungen angeboten – eine beliebte Abkühlung an heißen Sommertagen.

Quellen: 

Quellen: EU Bio-Verordnung 834/2007 und 889/2008; Bogner, H. und A. Grauvogl (1984): Verhalten landwirtschaftlicher Nutztiere, Ulmer; Haiger, A. Storhas R. und H. Bartussek (1988): Naturgemäße Viehwirtschaft, Ulmer. Simantke, C. (2000): Ökologische Schweinehaltung, Bioland.

Credits: 

Rechteinhaberin: BIO-WISSEN.org / Grafik: Andreas Pawlik (dform), Maximilian Fabigan / Redaktion: Reinhard Gessl, Elisabeth Klingbacher (FIBL Österreich), Alexander Martos (Science Communications Research) / Copyright: »Tierhaltung mit/ohne Tier-Haltung I: Mastschweineställe im Vergleich« von BIO-WISSEN.org ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

 

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