Wege in die Bio-Zukunft: »Konventionalisierung« oder »Bio 3.0«?

Die Entwicklung der biologischen Landwirtschaft kann als eine Abfolge unterschiedlicher Innovations- und Entwicklungsphasen verstanden werden. Derzeit durchläuft der Biolandbau eine Entwicklung im Spannungsfeld zwischen Professionalisierung und sogenannter »Konventionalisierung«.
Die starke Zunahme der Bioproduktion und deren Integration in konventionelle Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen des Lebensmittelmarktes haben zu Veränderungen geführt. Diese waren wichtig und haben zu einer Weiterentwicklung und Professionalisierung des Biolandbaus beigetragen. Gleichzeitig birgt diese Entwicklung auch ein gewisses Risiko der »Konventionalisierung«. Das bedeutet, dass sich Bereiche der Biolandwirtschaft von ihren Grundprinzipien entfernen. Die Konventionalisierung kann sich dabei sowohl in der Produktion in Form von veränderten Betriebsstrukturen, Bewirtschaftungsmethoden und -praktiken, als auch in den Bereichen Verarbeitung und Vermarktung manifestieren. Sozusagen als Kontrapunkt zu diesen Entwicklungstendenzen arbeiten die Bio-Organisationen an einer nachhaltigen Weiterentwicklung des Biolandbaus. Unter dem Titel »Bio 3.0. – Wege zu mehr Bio in Europa und weltweit« geht es unter anderem darum, die Grundprinzipien der biologischen Landwirtschaft zu berücksichtigen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit noch stärker zu verankern, die Kommunikation mit den Konsument/innen zu verstärken und das Innovationspotential des Biolandbaus zu fördern und weiter auszubauen.