Zünslers Abgang: Entledigungsstrategien eines Schädlings

Der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis), ein kleiner grau-brauner Schmetterling, ist – vor allem in intensiven Maisanbauregionen – ein gefürchteter Schädling. Die Gefahr geht von den Larven aus: diese bohren sich in die Maisstängel und beginnen zu fressen, die Maispflanze knickt ab, die resultierenden Ertragsausfälle sind entsprechend hoch.
Zu den wesentlichen vorbeugenden Regulierungsmaßnahmen zählen eine vielseitige Fruchtfolge sowie eine sorgfältige Bodenbearbeitung – zwei Maßnahmen, wie sie für den Biolandbau typisch sind. Auch der Einsatz von Schlupfwespen (Trichogramma brassicae) ist vielversprechend: Diese legen ihre Eier in die Maiszünslereier und sorgen dafür, dass daraus keine Zünslerlarven mehr schlüpfen können. In der intensiven Landwirtschaft setzt man vor allem auf Insektizide, um den Schädling in den Maismonokulturen in Schach zu halten. Auch gentechnisch veränderter Mais wird im Kampf gegen den Maiszünsler weltweit auf großen Flächen kultiviert: Der sogenannte Bt-Mais ist mit einem Gen (Cry1Ab) des Bodenbakteriums Bacillus thuringiensis (Bt) ausgestattet. Das Gen wird aus dem Bakterium isoliert und in die Pflanzenzelle eingebaut. Die Pflanze produziert dadurch selbst ein Gift gegen Pflanzenschädlinge wie den Maiszünsler. Dieses kann allerdings auch unterschiedlichsten Nützlingen schaden, während zahlreiche Schädlinge bereits gegen das Gift der Bt-Pflanzen resistent sind und zusätzliche Pestizide zu deren Bekämpfung eingesetzt werden müssen.