Bio spart Wasser
Wasser wird – verstärkt durch den Klimawandel – zu einem immer knapperen Gut. Etwa 70 % des globalen Süßwassers dienen allein der landwirtschaftlichen Produktion. Um bewerten zu können, wie viel Wasser in der Landwirtschaft und bei der Lebensmittelproduktion verbraucht wird, müssen drei Formen des Wassers berücksichtigt werden: »Blaues Wasser« ist Oberflächen- und Grundwasser, das in der Produktion beispielsweise für Bewässerung, in der Tierhaltung oder zur Mineraldüngerherstellung direkt eingesetzt wird. »Grünes Wasser« wird von Pflanzen und Boden während der Vegetationsperiode verdunstet. Jene Wassermenge, die nötig ist, um aus industrieller Landwirtschaft stammende Schadstoffe wie Nitrat, Phosphate oder Pestizide soweit zu verdünnen, dass Grund- und Oberflächenwasser wieder Trinkwasserqualität haben, bezeichnet man als »graues Wasser «. Dieses graue Wasser kann je nach Produkt viele 1000 Liter ausmachen. Im Biolandbau sorgen der Verzicht auf schnelllösliche mineralische Düngemittel und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel, aber auch die flächengebundene Tierhaltung für eine Minimierung von Schadstoffeinträgen in Grund- und Oberflächenwasser. Daher birgt die biologische Landwirtschaft besonders beim Gebrauch von grauem Wasser ein enormes Einsparungspotential: Im Vergleich zu herkömmlicher Ware wird z. B. für Bioweizen rund 20 % weniger Wasser gebraucht, ein Liter Biomilch senkt den Wasserbedarf um bis zu 15 %. Bei vielen Gemüsesorten oder auch bei Schweinefleisch liegt das Wassereinsparungspotenzial von Bio bei 25 % oder darüber.
Niggli, U. (2009): Der Beitrag des Ökologischen Landbaus zu einem nachhaltigen Management des Wasserhaushaltes. BÖLW Herbsttagung; Berechnungen FiBL Österreich; www.fao.org; World Water Assessment Programme (WWAP) (2009): Water in a Changing World. Third United Nations World Water Development Report. World Water Assessment Programme, UNESCO.
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